“Was erlaubst du dir? Wie kannst du so etwas sagen. Es handelt sich um die heilige, auserwählte Braut von Jesus, bitte sage nichts Schlechtes über seine Gemeinde.”
Und da ist jede Menge Wahrheit drin, ich bin wirklich dagegen, Gemeinde zu kritisieren, wenn nicht mit dem Wunsch der Heilung.
Dabei gibt es landauf, landab genügend Versuche, Gemeinde attraktiv zu gestalten und man könnte meinen, vielleicht sind auch nur die Ansprüche des absitzenden Konsumchristen gestiegen, der gleichsam kultur- und vergnügungssüchtig in seinem Kinostuhl sitzt und die Worte eines Johannes des Täufers oder Petrus angenehm verpackt in sein demokratisches Meinungsbild hören möchte.
Aber die Krankheit sitzt tiefer: Es redet keiner mehr ernsthaft die Worte Johannes des Täufers oder die Worte von Petrus. Ich würde sagen: es findet keine Identifikation mehr statt. Wer wir sind, wozu wir da sind, was wir hier machen und worüber wir reden: Haben die Christen 2016 genau denselben Auftrag wie Petrus, Paulus, Jakobus, Stephanus und Freunde?
Was haben sie denn verkündigt, dass sie überall entweder Anstoß erregten oder Menschen ihnen zugeneigt machten? Wovon haben sie gesprochen und wie haben sie gesprochen?
Nun, nehmen wir als Beispiel die Einschränkung, die ihnen vom hohen Rat auferlegt wurde, dass sie öffentlich nicht im Namen Jesus lehren sollten. Wenn sie öffentlich auftraten, sollten sie den Namen Jesus außen vor lassen, auch wegen der Unruhe der vergangenen Tage. Bis heute befolgen Christen diesen Rat der Obrigkeit, indem sie den Juden nichts über Jesus Christus sagen und schon gar nicht in seinem Namen reden.
Dieser Rat wird auch in der muslimischen Welt eifrig befolgt, christliche Hilfswerke verteilen Hilfsgüter ohne einen Schriftzusatz in dem der Name Jesu vorkommt, ein Kreuz oder dergleichen, es droht immerhin Verfolgung oder Strafe oder Ausschluss.
Nun leben wir in einem religionsfreien Land, deswegen wird hier auch über Jesus Christus gesprochen – so, dass es kein Ärgernis erregt bei den Zuhörern. Es wird am Ehesten so verstanden: Das Evangelium ist eine allseits frohmachende Botschaft, die man annehmen kann oder auch nicht. Ist man ein Christ, hat man es gut, besonders wenn man eine Lebenskrise zu bewältigen hat oder jemand vorzeitig stirbt. Er geht mit einem Sinn durchs Leben, ist aber jemand ein Buddhist oder Atheist oder Muslim oder Masochist, nunja. Keinesfalls soll das Evangelium von Jesus Christus Druck auf Menschen auslösen oder Verzweiflung, man würde sich eines religiösen Missbrauchs schuldig machen?!
Weinen Menschen heute in einer christlichen Gemeinde, schluchzen oder seufzen sie? Fragen sie verzweifelt: was soll ich tun?
Wer hat sie so in die Enge getrieben?
“Dieser Redner lässt den Menschen keine freie Entscheidung, spielt mit ihren Emotionen, peitscht ihre Gefühle auf, verletzt sie innerlich tief, droht ihnen gar mit der Hölle!”
Stattdessen: Demokratisch gewählte politisch korrekte Verkündiger, dass Gott uns alle liebt genau so wie wir sind und dass für uns alle alles gut sei. Warum eigentlich?
Ach ja, weil Jesus für uns starb.
Warum starb Jesus für uns?
Ach ja, wegen der Sünden, die uns von Gott trennen.
Moment, sagten Sie trennen? Also trennen?
Petrus und Kollegen waren tief beeindruckt vom Sprechverbot im Namen Jesus: „Nun lasst uns mit Freimütigkeit den Namen Jesus verkündigen. Die Führer des Volkes haben sich gegen Gott verschwört.“ (sinngemäß). Wie unweise – war doch Petrus erst selbst im Gefängnis gesessen wegen dieser „Übertretung.“.
Die Botschaft von Petrus war durchdringend, ganzherzig, vollmundig, laut. Die Botschaft von Johannes war bunt, schrill, eine Handlungsanweisung zur Umkehr mit dem Eingeständnis der Sünden. Johannes der Täufer zögerte nicht, den Dingen den Namen zu geben.
Spricht man so mit Leuten: „Heuchler“?
“In welcher Position war er eigentlich? Was hat er vertreten, und musste er so extrem den Leuten auf die Füße treten, dass schon nach kurzer Zeit seine Wirkungszeit abgelaufen war? So konnte er nichts Gutes mehr bewirken. Wäre er etwas, auch nur etwas zurückhaltender gewesen, hätte er vielleicht noch viele Jahre am Fluss zu sehr vielen Menschen sprechen können, es war sein Übereifer, der ihn ins Gefängnis brachte. Und: Wieso soll man einem Nichtchristen seine Sünden sagen? …Ehebruch – es geht doch darum, dass er sich erstmal dem Glauben an Jesus Christus zuwendet, und dann können wir über alles andere sprechen: Irgendwie wird er es dann merken, wo sein Leben falsch läuft, aber die einmal eingegangene Partnerbeziehung sollte er doch vielleicht lieber beibehalten…..?!“ {Ironie aus}.
Johannes war zu extrem für diese Welt.
Oder vielleicht war er nur normal?
Exakt in Gottes Willen?
Oder, wie die Bibel sagt: Voll heiligen Geist?!
Schreibe einen Kommentar