Die Krankheit der Gemeinde

Gemeinde ist krank.

“Was erlaubst du dir? Wie kannst du so etwas sagen. Es handelt sich um die heilige, auserwählte Braut von Jesus, bitte sage nichts Schlechtes über seine Gemeinde.”

Und da ist jede Menge Wahrheit drin, ich bin wirklich dagegen, Gemeinde zu kritisieren, wenn nicht mit dem Wunsch der Heilung.

Dabei gibt es landauf, landab genügend Versuche, Gemeinde attraktiv zu gestalten und man könnte meinen, vielleicht sind auch nur die Ansprüche des absitzenden Konsumchristen gestiegen, der gleichsam kultur- und vergnügungssüchtig in seinem Kinostuhl sitzt und die Worte eines Johannes des Täufers oder Petrus angenehm verpackt in sein demokratisches Meinungsbild hören möchte.

Aber die Krankheit sitzt tiefer: Es redet keiner mehr ernsthaft die Worte Johannes des Täufers oder die Worte von Petrus. Ich würde sagen: es findet keine Identifikation mehr statt. Wer wir sind, wozu wir da sind, was wir hier machen und worüber wir reden: Haben die Christen heute genau denselben Auftrag wie Petrus, Paulus, Jakobus, Stephanus und Freunde? 

Was verkündigten sie denn, dass sie allüberall Anstoß erregten oder Menschen ihnen zugeneigt machten? Wovon sprachen sie und wie?

Nehmen wir als Beispiel die Eingrenzung, die ihnen vom hohen Rat auferlegt wurde, nicht öffentlich im Namen Jesus zu lehren. Öffentlich sollten sie den Namen Jesus außen vor lassen, auch wegen der Unruhe der vergangenen Tage. Bis heute befolgen Christen diesen Rat der Obrigkeit, indem sie die Juden nicht mit Jesus Christus behelligen und schon gar nicht in seinem Namen reden.

Dieser Rat wird auch in der muslimischen Welt eifrig befolgt, christliche Hilfswerke verteilen Hilfsgüter ohne einen Flyer in dem Jesus drin vorkommt, ein Kreuz oder dergleichen, denn es droht Verfolgung oder Strafe oder Hilfsgüteeinreiseverbot.

Im religionsfreien Deutschland wird sehr wohl über Jesus Christus gesprochen – so, dass es kein Ärgernis erregt bei den Zuhörern. Am Ehesten so: Evangelium ist eine frohmachende Botschaft, die man annehmen kann oder auch nicht. Ist man Christ, hat man es gut, besonders wenn man eine Lebenskrise zu bewältigen hat oder auch wenn jemand vorzeitig stirbt. Der Mensch hat einen Sinn im Leben, ist jemand ein Buddhist oder Atheist, Muslim oder Masochist, nunja. Keinesfalls soll das Evangelium von Jesus Christus Druck auf Menschen auslösen oder Verzweiflung, denn man würde sich eines religiösen Missbrauchs schuldig machen?!
Weinen Menschen heute in der Kirche, schluchzen oder seufzen sie? Fragen jemand nach dem Hören der Gottesbotschaft verzweifelt: was soll ich tun?

Wer hat sie so in die Enge getrieben?

Dieser Redner lässt den Menschen keine freie Entscheidung, spielt mit ihren Emotionen, peitscht gar ihre Gefühle auf, verletzt sie innerlich tief, droht ihnen gar mit der Hölle!”

Stattdessen: Demokratisch gewählte, politisch korrekte Verkündiger: Gott liebt uns alle liebt so wie wir sind und für uns ist alles gut. Warum eigentlich?
– Ach ja, weil Jesus für uns starb.
Warum starb Jesus?
– Wegen der Sünden, die uns von Gott trennen.
Moment, sagten Sie trennen?

Also trennen?

Petrus und die anderen waren vom Sprechverbot im Namen Jesus tief “beeindruckt”: „Nun lasst uns umso mehr mit Freimütigkeit Jesus verkündigen. Die Führer des Volkes haben sich gegen Gott verschwört.“ (sinngemäß).

Wie unweise – war doch Petrus erst selbst Gefängnisinsasse genau deswegen….

Petrus Botschaft drang durch, ganzherzig und laut. Johannes der Täufer predigte Umkehr mit dem Geständnis der Sünden. Er zögerte nicht, den Dingen den Namen zu geben.

Spricht man so mit Leuten: „Heuchler“?

In welcher Position war er eigentlich? Was vertrat er, und musste er den Leuten so extrem auf die Füße treten, dass schon nach kurzer Zeit seine Zeit abgelaufen war? So konnte er nichts Gutes mehr bewirken. Wäre er etwas, auch nur etwas zurückhaltender gewesen, hätte er vielleicht noch viele Jahre am Fluss zu vielen Menschen sprechen können. Sein Übereifer brachte ihn ins Gefängnis. Und: Wieso sollte man einem Nichtchristen seine Sünden sagen? …Ehebruch – es geht doch darum, dass er sich erstmal Jesus Christus zuwendet, und dann können wir über alles andere sprechen: Irgendwie wird er dann merken, wie falsch sein Leben läuft, aber die einmal eingegangene Partnerbeziehung sollte er doch vielleicht lieber beibehalten…..?!  {Ironie aus}.

Johannes war zu extrem.
Oder vielleicht war er nur normal?
In Gottes Willen?
Voll heiligen Geistes?!

Kommentare

Eine Antwort zu „Gemeinde ist krank.“

  1. Gast

    Nun in erster Linie geht es ja immer um den Sohn Gottes der für die Sünden der Welt starb und den Gott wieder von den Toten erweckt hat. Das ist die Botschaft. Die ersten Christen haben sich mit ihrem ganzen Leben dafür eingesetzt. Die hatten kein Interesse mehr an weltlichen Dingen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert