Man kehrt nicht an einem Tag um, sondern hat schon länger darüber nachgedacht, Sachen bezweifelt, andere Gedanken erwägt, abgewägt und schließlich erkannt, ja das ist richtig!
Eine Entscheidung trifft man selten an einem Tag, sondern es ist eine vorangegangene Kette von Erlebnissen und neuer Erkenntnis, die jemanden schließlich auf den Boden der Tatsache bringt: Ich bin falsch, ja verkehrt gelaufen.
Mein Motor lief linksrum, die Drehrichtung war falsch, die Motivationen waren verkehrt, es braucht eine grundsätzliche Richtungsänderung.
Eine Drehstromumpolung.
Grundsätzliches lief verkehrt.
So sieht Umkehr aus, es wird Grundsätzliches in Frage gestellt und neu, komplett anders aufgesetzt. Es wird neu gelebt.
Ansonsten ist es nur ein kosmetisches Polieren, sind es Nuancen, die nur den Teint der Maske leicht verändern aber nicht die Bezeichnung der “Abkehr vom Bisherigen” verdienen.
Wie gesagt: Umkehr geschieht nicht an einem Tag – zuallermeist mindestens. Ausnahmen bestätigen die Regel:
Umkehr braucht voriges Nachdenken und Überdenken des altgedienten Lebensentwurfs. Wer erkennt, wie modrig die Motivationen der Selbstbestätigung , Selbstbeweihräucherung, Anerkennung sind und wie hoch der Preis ist, der dafür gezahlt wird, der Preis des Hamsterrads – der sehnt sich nach etwas grundlegend Neuem und Anderem.
Keinesfalls Meditation und Einnicken über dem sanft säuselnden Om. –
Stattdessen ein frischer kräftiger Wind, ein neuer fester Geist, Mannah, das vom Himmel fällt wie gebratene Tauben.
Wer will das nicht?
Noch einmal: Wer Grundlegendes in Frage stellt, wer es wagt, die einschläfernden Rhythmen der gesellschaftlichen Routine zu hinterfragen und sich selbst erkennt als mittellos, arm, hilflos, jahrelang eingeübt, verdorben, kaputt – der erkennt, da hilft nur ein kräftiges Reset,
– es reicht nicht – die Platte muss komplett neu aufgesetzt werden.
Er braucht einen anderen, gewissen Geist.