keiine NGO

Nun merkt auch der Letzte, dass die Kirche keine NGO sein darf

Nach dem schleichenden Austritt von Millionen Menschen aus der Kirche haben nun auch Politiker gemerkt, eine Kirche sollte keine NGO sein. Wenn Kirche statt des Evangeliums Jesus Christi ein grün klimatisches Evangelium verkündigt von der Planetenrettung, gerne das Genesis-Wort “die Schöpfung bewahren” überbetonend, letztlich die Botschaft von der Rettung des Planeten predigt durch angeblich klimaschonende Wärmepumpen, Elektroautos, Photovoltaikpaneele und Windräder. Was sich erstmal absurd anhört, ist genau der zweifelhafte Pfad, auf den sich Kirchenobere begeben haben, die direkt die Botschaften der Grünen vom Verzicht auf (angeblich fossile) Rohstoffe übernommen haben, gerne kombiniert mit der Ablehnung energetischer Nutzung von Atomkraft und natürlich – hier ganz vorne mit dabei – mit Kritik an den globalen Handelsketten, die ja alle nur ausbeuterisch wären und – so neulich die Predigt in meiner Gemeinde – bereits eine strukturelle Sünde für die Menschen darstelle, die unbedarft ihr T-Shirt im Discounter-Laden einkaufen und nicht bedenken unter welch erniedrigenden Bedingungen die Näherin in China oder Bangladesch viel zu viele Stunden am Tag für den erbärmlichen Lohn arbeitet – so die Indizienkette der Anklage.
Deswegen seien ja schon alle Menschen – mindestens in der westlichen Welt – sündenbelastet, die nicht gerade bei Nordwolle oder Hessnatur (hab keine Anteile an den Firmen, bekomme nichts) ihre Klamotten kaufen.
Gäbe es da nicht noch die zweitverwertenden Seconhandkäufer, aber eventuell haben wir hier einen Sündenübergang vom Billigkäufer auf den Gebrauchtkleidungskäufer zu beachten?

Dann wiederum sagt Gott. Nein, es sind nicht die Sünden der Vorväter, die euch zu schaffen machen, weswegen ihr hier rumsitzt und leiden müsst, sondern es sind jeweils eure eigenen, deine ganz persönlichen Sünden! Und die sind ganz sicher nicht in der Herkunft deiner Kleidung zu finden oder deinem importierten Asienreis, sondern

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. 

Bibel – Micha 6,8 – Luther 2017

Irgendwie hatte ich mich zur Marienstiftskirche in Lich verirrt. Es lief alles an mir vorbei, bis zum Schluss die örtliche Pfarrerin im Rahmen der Fürbitte für angeblich ausgegrenzte LGBT-Minderheiten betete. Weil das gerade der Trend ist hierzulande. Denken Sie an tausendfach aufgehängte Fähnchen bei den monatelangen Märschen, Demonstrationen, Paraden, an die Beflaggungen vor Polizeistationen, Ministerien und gar den Einkaufszentren. Mich überkommt da eher das Gefühl des Ausgegrenztseins, dass die Ausgrenzung mich betrifft, wenn ich die Pride-Vielfaltsfähnchen nicht mehr sehen kann und falls sie ein Geräusch machen würden, dann auch nicht mehr hören könnte. Feiern sie demnächst wegen unzureichender Aufmerksamkeit Ufologen oder von der Gesellschaft (zu Recht?) ausgegrenzte Klangkugellehrerinnen? Es lebe die Kugel!

Kirche ist keine NGO

Sonntag morgens saß ich bei überbordenden Corona-Vorsichtsmaßnamen im Freien, der übergeordnete Leiter gleich mehrerer Kirchen war dran, er erkenne strukturellen Rassismus in Deutschland – hier wo ich lebe, im Land, das nun wirklich jeden, in überwältigender Mehrheit auch absichtsvoll ohne Pass oder Dokumente, aufnimmt, versorgt, anhört. Er könne strukturellen Rassismus unter anderem dadurch belegen, dass seine afrikanisch stämmige Frau bei Anrufen in Behörden nicht durchkäme, sobald er aber als Deutscher auftritt, klappt alles wie am Schnürchen.
Nun wird zwar mancher Familienvater dasselbe Experiment mit seiner altgermanischen meinethalben undezidiert sprechenden Frau Müllerschmidt durchführen können oder seiner eventuell unsicher auftretenden Tochter, jedenfalls hat er da eine Korrelation entdeckt und lehrt nun hier Sonntag morgens im Freien vor der Kirche, das sei der Rassismus, also die Sünde, die auf mir, dem Deutschen laste.

Schwer laste.

Hier hätte ich noch so eine Korrelation: Steigt der italienische Fussballclub US Avellino auf, stirbt seit 1958 meist der Papst.

Zwar argumentierte ich später, doch vergeblich, unsere nicht vorhandene Beziehung bekam gleich noch eine Delle. Zuvor bereits die Unannehmlichkeiten, als ich einen Reiseevangelisten verteidigte, der – für die damalige Gemeindeleitung unverständlich – Trump mochte, von dem sie dann Abstand nahmen. Vergeblich versuchte ich, dass, wenn die überwältigende Mehrheit auch der Christen in den USA es gut fände, Trump zu wählen (damals die 1. Wahl), man das ja mal so stehen lassen könne und überhaupt das Thema als drittrangig zu ignorieren wäre. Denn wir dienen doch dem Höchsten?!

Dann in der Kirche – der evangelischen – zur Beerdigung ihres Onkels. Die Kirche rappelvoll, voller als sonst zu Ostern, gut zwanzigmal so viele Leute als an jedem beliebigen Sonntag zwischen Septuagesimä und Volkstrauertag. Ganz nebenbei erwähnte der Pfarrer, so zwischen den Stationen im Leben des Verstorbenen und dem Hinausschieben des Sargwagens durch die geöffnete Hintertür, dass die Bibel kein Geschichtsbuch sei und nicht wörtlich zu verstehen. Die Schöpfung sei so nicht passiert, wie in der Schöpfungsgeschichte dargestellt, sondern – wie wir heute besser wissen – sagte er, nachdem er die verschiedenen theologischen Stationen seiner Ausbildung bis hin zum evangelischen Pfarrer durchlaufen hatte, – es sei so wie die Wissenschaft uns belehrt – durch die Evolution geschehen.

Da saß ich auf der Kirchenbank. Habe die Stationen des Lebens des wirklich alt verstorbenen Mannes angehört, und dass er nachhaltig gelebt hätte, weil er mit Holz heizte, auch das kam vor, und dass die Bibel ja gar nicht wahr wäre, die Wissenschaft wäre das Maß der Dinge.

Also die jeweils tagesaktuelle Wissenschaft.

Manche hören den Schuss einfach nicht.

Kirche hat keine beliebige NGO zu sein, sondern Kirche!

Manche haben den Schuss nicht gehört.

Wann merkt es auch der Letzte? Die letzten sind dann womöglich Pfarrer und Pastoren.

Denn die Kirchenmitglieder haben es bereits gemerkt, sie stimmen mit den Füßen ab und gehen. Die Politiker kritisieren jetzt gerade, dass Kirche doch eigentlich keine linksaktivistischen Botschaften einer NGO verkündigen sollte, sondern die ewigen Botschaften des Evangeliums. Natürlich kann eine Kirche sich auch äußern zu Frieden und Krieg, Gewalt und Unrecht – jedoch ist ihre Botschaft ein ewiges übrigbleibendes, überstrahlendes Evangelium vom Reich Gottes, das die schmutzigen Beweggründe des Menschen offenlegt, nicht heilt, sondern vergibt und einen Neuanfang ermöglicht.

Kirche verkündigt Evangelium, nicht die Botschaft irgend einer NGO

Es geht nicht um die in Erdbohrungen festgestellten Nitratwerte oder um Plastikpartikel im Hirn eines Fisches oder Menschen. Sondern um dessen Niederträchtigkeit.

Seine Eifersucht, sein Neid. Seine Abhängigkeit vom Geld.

Nimm ihm das Geld weg und er stoppt seine Verkündigung.

Denn er verkündigt nicht ein Evangelium des Himmels und vom Verlorensein in einer ewigen Hölle…

Halt, langsam! Bitte gehen sie jetzt nicht entrüstet raus, und wenn doch…

…sondern er verkündigt die Botschaft einer Nichtregierungsorganisation, die sich für den Erhalt der Blumen, Bäume, Flüchtlingsströme einsetzt. Für die Abschaffung der Industrie, des Handels, des Autoverkehrs, (keinesfalls für das “ich will leben – Recht” eines namenlosen Ungeborenen.) Gerne auch unter dem Vorwand, die Kirche sei bunt gefärbt, die Seligsprechung von Gott verbotener Homosexualität.
Auch diese NGO hatte viel Zulauf, sie predigte auf den Kanzeln vor den geleerten Holzbänken aus Mitte des 20. Jahrhunderts.

Dort lagerten die Lutherbibeln. Die Einheitsübersetzungen.
Die Lieder im Kirchengesangbuch. Sie prüften, ob da nicht etwas abgeändert werden müsste, damit es konform sei.

Jedoch hatte nun bereits der Letzte gemerkt, dass die Kirche eine andere als diese Botschaft zu verkündigen hat. Und, da die Pfarrer nicht wollten, wiesen die Medienschaffenden und die Politik sie darauf hin. Als würde Gott die Steine zu ihnen sprechen lassen oder ein Tier, das zum Mann Gottes spricht – “du hast doch ein ewiges Evangelium zu verkündigen, die Botschaft vom Reich Gottes!!”

Verkündige die Botschaft vom Reich Gottes!
Vertrete ihn und sein Reich!

Sag den Menschen, sie sollen umkehren!

Da sie auf Gott selbst nicht hören wollten, sandte er seine Warner, Propheten. Die ignorierten sie.
Dann verließen die Menschen die Kirche.
Nun sagt jedermann der Kirche, auch solche die so gar gar nichts mit der Kirche am Hut haben:

Kehre um! Verkündige die Botschaft von Jesus Christus und nur die!

Zuerst kehrt der Pfarrer um, dann die Leute, die er verloren hat – die Menschen, die einen grünen Parteitag haben wollen, gehen direkt zum grünen Parteitag und nicht auf den evangelischen Kirchentag!

Kehrt um und glaubt an das Evangelium! — Für Pfarrer!
Für Kirchenmitarbeiter – kehre um!
Für Kirchenangestellte: Heute Umkehr!

Vom ganzem Herzen.

“Was sollen wir tun?”

Kehrt um mit eurem ganzen Herzen – falls nicht: die Führer dieses Volkes sind Verführer und die ihnen folgen, sind verloren.

Kehrt um!!!!

Kommentare

4 Antworten zu „Nun merkt auch der Letzte, dass die Kirche keine NGO sein darf“

  1. Rolf Oetinger

    Hallo Stephan,
    freundliche Grüße zu dir nach Norden.
    heißt das, du gleitest wieder über die oder über der Tastatur?
    Solche Neuanfänge sind super erfreulich, schenke Gott das Wachstum und die Konstanz,,,
    LG
    Rolf

    1. Stephan

      Hallo Rolf,

      ja, ich bin wieder in allerschönster Regelmäßigkeit an den Orgeln unterwegs, der Arm ist “ok”, d.h. es funktioniert alles und bis auf weiteres keine Nachoperation.
      Guckst Du bei youtube nach “Der Dorfkirchenorganist”, die Videos sind sicherlich nicht schön von der Aufnahmetechnik her, aber da viele Menschen die eigene Dorfkirche nicht von innen kennen, dann werden sie mal hoffentlich neugierig, falls sie nach Videos über ihren Wohnort suchen.
      Sicherlich sind die lutherisch geprägten Gottesdienste für die hier uniert geprägten Menschen gewöhnungsbedürftig, aber gerade junge Menschen (aus meiner Sicht ist das alles unter 45 Jahre, aber tatsächlich auch Schüler, die mit den Eltern freiwillig mitkommen) nehmen für die ca. alle vier Wochen am Samstag stattfindenden Lutherischen Messen recht lange Anfahrten auf sich. Ich hätte nicht gedacht, dass die alten Liturgieformen so gut ankommen.
      Dann gibt es noch zwei weitere Mitstreiter, ein konservativ geprägter GKR-Vorsitzender (der jetzt in seiner Rolle “aufgeht”), und einen Übertritt eines Diakons aus dem benachbarten Pfarrbezirk, so dass wir personell auf einmal gut aufgestellt sind. Plötzlich sieht man Menschen in der Kirche, die ich nie zuvor gesehen habe, und der Bibelkreis läuft so langsam an. Anfangs saßen wir da zu zweit, jetzt schon zu viert oder fünft.

      Es ist aber auch die letzte Möglichkeit, dort für eine Wiederbelebung der Gemeinden kämpfen zu können. Die Altersstruktur ist noch nicht zukunftssicher, der theologische Analphabetismus sehr ausgeprägt, aber so Gott will gelingt eine Wiederbelebung … Erschütternde Geschichte dazu, gestern erst gehört: In einer Gemeinde, nicht weit von hier, gab es Abendmahl mit “Einzelkelch” (in Form von Trinkgläsern …): die Herren in der Abendsmahlrunde haben sich wie in der Kneipe zugeprostet. Es gibt also genug zu tun.

  2. Stephan

    Hallo Rolf,
    da habe ich doch gerade das große Los gezogen. Nach zwei Jahren Vakanz (das Intermezzo mit dem zwischenzeitlich eingesetzten zeitgeistbewegten Pfarrpersonal zählt für mich als Vakanz) haben wir kürzlich einen Jungpfarrer bekommen. In der nächsten Großstadt, wo er vorher war, “lief es nicht so gut”. Und da tritt er jetzt bei uns mit dem Anspruch an, dass der Gottesdienst Gott zur Ehre sein soll, setzt einen Bibelkreis auf, um dem theologischen Analphabetismus beizukommen, muss laut Dienstordnung nur 6 Gottesdienste im Monate halten (“mir ist wichtig, dass in jeder Gemeinde jeden Sonntag Gottesdienst ist”), macht daher deutlich mehr, und dann noch wöchentlich eine Abendandacht, oder auch mal gleich eine Woche jeden Abend eine in der Osteroktav – ganz klassisch (im lutherischen Vesper-Format) Psalme beten, überhaupt beten, Lieder singen, Segen. Und dann werden durchaus auch die Liedverse genommen, in denen es um Hölle und Tod geht.
    Die wenigen Widerstände mancher werden schon nach rund 2 Monaten aufgewogen durch steigende Teilnehmerzahlen, Übertritte aus Nachbargemeinden, …

    Es ginge also – wenn die Kirche als “NGO” in Gottes Sache unterwegs wäre, und ganz antiquiert Gott die Ehre geben würde.

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