…obwohl sie schon furchterregend sein können. Wenn sie dir drohen, dass du hier den Meinungskorridor verlässt, der als allgemein anerkannt gilt. “Groß ist die Diana der Epheser” brüllten die Einwohner der Stadt Ephesus zwei Stunden lang – zwei Stunden – und brüllten damit gleichzeitig Paulus nieder, der die schlichte Wahrheit verkündigt hatte, dass Dinge, die mit Händen gemacht werden, keine Götter sind.
Zwar Handarbeit, handmade, fein ausgearbeitet, wertvolle Materialien dabei verwendet – aber es sind keine Götter.
Nun wurden hier keine billigen Gipsabdrücke produziert und verkauft, sondern silberne Diana-Tempel, die man sich in die Tasche stecken konnte und die einem den Tempel der Diana – griechisch Artemis, eines der sieben antiken Weltwunder – ganz nahe brachte. Es war dieses anheimelnde, religionsnahe Gefühl, das auch Menschen verspüren, die Gebetsketten mit sich führen, den Christophorus irgendwo baumeln haben, so steckten sie sich den Diana-Tempel in die Tasche. Wenn man hier schon mal zu Besuch war und über die schiere Größe des Bauwerks gestaunt hat – damit konnte sie beeindrucken – dann nimmt man von dieser Reise halt noch etwas typisches mit, ein religöses Andenken, das man nur einmal käuft, weil es doch recht teuer ist. Der Silbertempel.
Hiermit konnte man richtig Geld verdienen. Das Gewerbe flutschte nur so. Aber dann dieser Paulus, "das seien keine Götter", direkt geschäftsschädigend.
Auch im Nachhinein entschuldigte sich der Apostel nicht – – nur gut, dass er nicht am Theaterplatz aufgetaucht war, wo zwei Stunden lang gebrüllt wurde. Er wäre dort so richtig auseinandergenommen worden.
“Groß ist die Diana der Epheser”.
Darüber gab es keine zwei Meinungen – in Ephesus. Naja, die Ausnahme waren Paulus und die Christen und ein paar Stillschweigende, die es immer und überall gibt.
Die still Schweigenden. Die Schweigenden, die ich hier meine, sind nicht der Meinung der Mehrheit, ganz im Gegenteil, aber sie halten sich vorsichtig zurück und behalten ihre Meinung für sich. Damit geraten sie nicht ins Gedränge auf dem Theaterplatz und danach zu Hause, wenn die Diskussionen weitergehen.
Die Meinungen sind auch hierzulande klar vorgegeben, solltest du davon abweichen, gibbet den handelsüblichen Stress.
Jesus empfiehlt, keine Angst vor ihnen zu haben, sondern stattdessen Gott zu fürchten, der Menschen für immer in die Gehenna, die Hölle, werfen kann.
Lieber eine gesunde Angst vor Gott als eine kranke Angst vor Menschen, die von dir einfordern, dass ihr Handwerk göttlich sei. Dass Ihre Ansichten – zwar dem Gott der Bibel widersprechen – aber nach ihrer Meinung unwidersprechlich seien.
Habt keine Angst vor ihnen, fürchtet euch nicht vor ihnen, fürchtet sie nicht, sondern fürchtet vielmehr Gott
habt einfach keine Angst vor Ihnen,
sie blühen heute auf, werden groß und prächtig und verstreuen ihr Saatgut – ihre seltsamen, abgehobenen Lehren – dann verwelken sie und nach einer Weile siehst du sie schon nicht mehr. Sie sind verschwunden.
Doch Gott ist immer noch da!
Er hat Himmel und Erde geschaffen, die Erde zuerst, danach erst die Sonne, den Mond und die Sterne und irgendwann – kurz vor Feierabend – den Menschen. Dann, fast schon nach Feierabend, die Frau.
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde!
Er schuf sie als Mann und als Frau. Thats it!
In Russland konntest du dafür bestraft werden, wenn du den staatlichen Militäreinsatz “Krieg” nanntest, ich weiß nicht ob es mittlerweile umgekehrt ist, dasss du die Militäroperation jetzt als Krieg bezeichnen musst? In der Türkei kommst du in den Knast, wenn du an die Massentötung der Armenier erinnerst. In Deutschland ist die Erinnerung an die Unzeit der Nationalsozialisten so zu verstehen, dass du bitte nichts – aber auch nichts – aus dieser Zeit mit Fehlentwicklungen heutzutage auch nur annähernd vergleichst – ansonsten ist es eventuell “Volksverhetzung”. In Polen kannst du verklagt werden, falls du eine Beteiligung von Polen an Nazi-Verbrechen behauptest. In Nordkorea bist du – mindestens als Einheimischer – fällig, wenn du beim Besuch in Pjöngjang nicht vor der Leiche des Vaters des Präsidenten kniest, der dort gottgleich verehrt wird.
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Körper töten können, aber die ewige Seele nicht.
Sie können es nicht.
Fürchtet vielmehr den, der die Macht hat, in ewiger Gültigkeit, Menschen zu verdammen und zu bestrafen in einer ewigen Pein — den fürchtet.
Okay – Ehre, wem Ehre gebührt und Ehrfurcht, wem Ehrfurcht gebührt. Bei Paulus sehen wir, dass das Reich Gottes nahe herbeikam und – auf einmal – die örtliche Wirtschaft betroffen war!
"Davon leben wir doch gut seit vielen Jahren und nun kommt dieser Paulus und verkündet, "Dinge, mit Händen gemacht, sind keine Götter!"
Paulus benannte es direkt und traf den Nerv.
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