Sich selbst vergeben ist ein Trend in christlicher Lehre. Selbstvergebung, nachdem Jesus Christus mir vergeben hat und ich infolgedessen mir selbst vergeben darf. Jedoch finde ich für Selbstvergebung keinen biblischen Grund und ohne Bibel gibt es keinen Glauben an Gott und Jesus Christus, der für mich starb.
Ich vergebe anderen, ich entlasse andere aus ihrer Schuld und mir wird Schuld von anderen vergeben. Ich kann auch anderen Menschen Vergebung zusprechen, dass Gott ihnen ihre Sünden vergeben hat, aber ich vergebe mir nicht selbst die Sünden, die ich gegen andere begangen habe.
Ja, ich könnte auch mir selbst zusprechen: Was hast du denn, meine Seele, Gott hat dir doch vergeben!” Aber die Vergebung empfange ich von Gott.* Ich vergebe nicht mir selbst, sondern ich spreche zu mir selbst: Gott hat dir vergeben.
Gott spricht zu mir durch Jesus Christus: „Ich vergebe dir“ und das – obwohl ich gesündigt habe gegen Gott und den Himmel!
„Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn oder deine Tochter zu heißen, Vater ich habe gesündigt gegen dich und den Himmel! Lass mich wenigstens als Zeitarbeiter, als Arbeitssklave bei dir leben….“
Gott weist diesen Zeitarbeitswunsch des Sohnes weit von sich „dieser mein Sohn, meine Tochter ist verloren gewesen und ist zurückgekommen, er war tot und ist lebendig geworden, lasst uns ein Fest feiern.“ Gott vergibt.
rücksichtslose Vergebung
Gott vergibt nachhaltig und in gewisser Weise rücksichtslos, denn er nahm keine Rücksicht auf die Anklagen, die eigentlich noch im Raum standen. Der ältere Bruder hatte jede Menge Einwendungen gegen diese völlige Rehabilitation des missbräuchlichen Bruders. Wieso sollte jemand, der sein Erbe einfach nur verschwendet in denselben Stand eingesetzt werden wie er? Wie kann das sein, dass er Jahrzehnte treu Gottesdienst übt, auch bei all seinen Arbeitstätigkeiten an Gott denkt, und sein Bruder lässt die Fetzen fliegen und ihm wird am Ende vergeben, welch eine Ungleichbehandlung!
Wenn er das gewusst hätte, hätte er schon längst einmal richtig abgefeiert. Diese Wut auf den Bruder hatte sich schon länger angestaut bei dem älteren, der versuchte, alles richtig zu machen. Und er wollte seinem Bruder nicht vergeben. Er wollte seinem Bruder dieses Unrecht nicht durchgehen lassen, was Recht ist muss Recht bleiben.
Vielleicht hatte der heimgekehrte Sohn etwas mitbekommen vom Ärger seines Bruders. Der Vater wollte feiern, er hatte die lange Festtafel eindecken lassen: Festessen, gutes Besteck, gefaltete Servietten mit geladenen Gästen.
Dem Bösen war vergeben worden, er hatte Vergebung empfangen, sichtbar durch den Ring an seinem Finger, durch die Bekleidung, das Kleid der Gerechtigkeit! Das Kleid der Gerechtigkeit ist ein Geschenk Gottes. Wer ist der verlorene Sohn, wenn er in der Bekleidung der Gerechtigkeit dasteht? Er ist nicht mehr als verloren zu erkennen! Gott verbürgt sich für ihn, ein Fakt, es wäre eine Beleidigung… Gott selbst hat dem Sohn die Bekleidung gegeben, die die Vergebung Gottes ausdrückt, weil Jesus am Kreuz starb.
Ich hatte so eine Phase, da fielen mir alle mögliche Sünden wieder ein – “große” und “kleine” und ich schrieb sie alle auf einen Zettel. Ich wollte den Sachen nachgehen und irgendwas damit tun, evtl. wiedergutmachen, darüber Nachsinnen, evtl. beten. Weil irgendwie kamen mir Sachen immer wieder in den Sinn. Sünden, Verfehlungen, echte Sünden. Nicht nur fake-Anklagen in den Gedanken, keine Phantasien, sondern echte Dinge, die ich getan hatte.
Und das nach zig Jahren!!
So überlegte ich hin und her, soll ich es nochmal alles aufrollen? Ich überlegte Wiedergutmachung / Rechtfertigung durch Glauben, Bekennen / Glauben / Annehmen hin und her und her und hin. (Ich hatte früher auch Sachen „wiedergutgemacht“).
Wenige Tage nach diesem Anfang hörte ich in meinem Geist (nicht mit meinen Ohren) klar: Das alles habe ich dir vergeben!
Ich natürlich dem Weinen nah. Wusste das schon irgendwie, aber es war so da, so präsent.
Hab das nochmal so gebraucht, dann war Ruhe, seitdem ist Ruhe, ich glaube ihm, danke Jesus!
Manche Christen lehren: Selbstvergebung sei eine Lösung. Wohl gibt es die Bibelstellen, dass Gott solche Menschen, die keinerlei Gesetz kannten, nach ihren Gedanken, die sich untereinander anklagen oder entschuldigen, beurteilt. Aber ansonsten finde ich keinerlei Nachweis fürs sich selbst vergeben, stattdessen: Wenn du gebissen wurdest von der Schlange und infolgedessen kontaminiert bist, schau aufs Kreuz. Glaube an Jesus Christus. Und wenn es dir schwer fällt, die Vergebung Gottes zu empfangen, dann sprich: “Jesus Christus starb für mich, Jesus Christus hat mir vergeben. Er bezahlte den Preis für mich.”
Ich vergebe anderen, ich entlasse andere aus ihrer Schuld und mir wird Schuld von anderen vergeben
Die Idee von der Selbstvergebung ist eine kleine, leise, gut anmutende Irreführung, die uns vom eigentlichen Kern entfernen will: Es geht darum, dass Jesus Christus der Herr ist, Gott ehrt es, wenn wir Jesus Christus anbeten und an ihn und seine Vergebung glauben.
Wann ist der Tag der Vergebung?
Natürlich war er vor ca 2000 Jahren als Jesus furchtbar am Kreuz schrie „es ist vollbracht, Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist.“
Natürlich ist er heute, wenn du es annimmst und glaubst und sagst: „Ja ich will daran glauben, dass Jesus für mich stellvertretend gestorben ist, Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Du wirst ein neuer Mensch, empfange Vergebung jetzt und gib sie weiter.
Sich selbst vergeben
Sich selbst vergeben ist nicht der Weg Gottes für seine Menschen, sondern Vergebung empfangen vom allmächtigen, liebenden Gott.
*und / oder dem Opfer, dem Geschädigten
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