sie bewegten nicht oder kaum – 1.+2. Absatz Allegorie
Synoden und Gemeindeverbände im Arbeitskreis christlicher Gemeinden und Kirchen (ACGK) hatten in einer kurzfristig anberaumten Krisensitzung beschlossen, dass nur noch derjenige sein Amt als Pastor, Pfarrer oder Priester ausüben darf, der auf mindestens zehn Menschen verweisen kann, die durch ihn Christ geworden und bis zum Berufseintritt geblieben sind.
Dieser Bescheid wurde sehr kontrovers diskutiert, wurde er doch ohne Rücksprache mit der Basis quasi von oben herab entschieden. Langjährige Pastoren und Gemeindeleiter wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Viele erwägten nun den Austritt aus dem Gemeinschaftsverband, der sie mit seiner Forderung restlos überrumpelte. Nicht mehr der Nachweis einer theologischen Fakultät, nicht profunde Griechisch – oder Althebräisch-Kenntnisse sollten zum Amt befähigen, sondern zählbare vorzeigbare Frucht zum Anfassen. Nimm den Neubekehrten in den Arm! Kopfschütteln….
Man schaute zu Ihnen hoch, sie waren bekannt, eine verlässliche Größe – wenn es drauf ankommt, kann man auf sie zählen, dann sind sie da. Wenn man schon einige Erfahrungen hinter sich hat, ist man logischerweise nicht mehr der Jüngste, nicht mehr so elanvoll, man rennt nicht mehr nach jedem beinahe aussichtslosen Ball – man lässt es etwas ruhiger angehen. Körpersprache, die Körpersprache.
Man macht kein wildes Gefuchtel auf der Kanzel. Man ist bitte nicht, nie emotional berührt. Und wenn, dann selten. Überhaupt, dieses Emotionale, dieser unausgereifte Ersatz für klar strukturierte Predigten mit drei (!) schlüssigen Punkten.
Dann wurde klar, dass es ein strukturelles Problem ist. Nicht die Tagesform, nicht was der Spieler könnte, wenn er so spielen würde, wie er könnte, wenn er wollte und frei wäre und die Struktur ihn nicht killen würde und die Sperren im Hirn und die Angst vor dem Dribbling, dem Versagen, dem Verlust, Ballverlust und einem Neuer, der ihn erzürnt anschaut und Boateng hebt den Arm und ruft zur Ordnung – welch ein Haufen? Der Trainer geht an der Seitenlinie entlang. 90 Minuten plus die Nachspielzeit. Bringts Brandt, bringt er die – man mag es kaum sagen – Wende?
Der Fehler saß im Kopf: Nur keinen Fehler machen, keine Fehler machen. Sie kamen jedes mal nach einem Fehler und klärten ihn auf über die Zusammenhänge. Das muss man so sehen und das so – so ist Theologie ausgewogen! Darauf legten sie so sehr Wert, ausgewogen zu sein – in Wirklichkeit ging es darum, niemanden zu ärgern, verärgern, äh, also, dass niemand ein falsches Wort hörte, dass es nicht heftig wurde, also es sollte allen gefallen….
Er stand kurz vor dem Burnout. Oder war er mittendrin? Er hatte alles gegeben. Sein job war sein Ein und sein Alles. Alles für die Kirche, für die Menschen, für Gott!
Burnout.
Querpass, Rückpass, dann doch mal ein Pass nach vorne, warum läuft er mir nicht entgegen? Doch, der Ball kommt gut, einer rennt, aber nur einer – rennt sich fest in der vielbeinigen Abwehr. Irgendwie haben die Gegner immer mehr Beine als unsere Jungs. Wohin mit dem Ball? Gib ihn dem Altgedienten, dem Chef, dem Recken, der weiß schon, was er damit macht (wo ist Pirlo??)
Sie haben Lieder in unser Liederbuch geschrieben und wir singen diese ihre Lieder zu ihren Lebzeiten und 200-500 Jahre danach. Sie waren Helden. Ja sie waren Helden, Märtyrer. Wir gedenken Ihrer. Sie waren groß und gut und demütig und man kann so viel von Ihnen lernen.
Deswegen Bonhoeffer, Luther (er kommt nicht VOR Jesus), Siebald, Strauch (?), Werth, Paul Gerhardt, Tersteegen etc. – sorry, keine Frau. (Fällt auch meiner Frau keine ein), Gnadenthal.
Die Texte sind tief aber nicht sagbar in unserer Sprache: Geh aus mein Herz und suche Freud. (Siegmund?)
Der Stürmer wich immer öfter auf die Seite aus, weil die Mitte blockiert war und kein Anspiel zu ihm durchkam, so erlief er sich den Ball und flankte ihn von ganz links außen in den Strafraum, da standen Reus und Müller zugedeckt vom Gegner, sie bewegten sich nicht oder kaum, so machte er es selber, er nahm seinen eigenen vorgelegten Ball auf den Spann und er zog durch und verabschiedete den Ball in den Nachthimmel, das Flutlicht schien grell, der Kommentator und die Zuschauer waren da. Empörung.
Jeder an seinem Platz. Jetzt, jeder zu seiner Zeit.
Keine Rücksicht mehr auf Ansehen der Person, Verdienste, Orden am Steckbrett, die jemand mit stolzgeschwellter Brust vor sich herträgt, denn er hat so viel geleistet.
Dann kam der Moment, der spannende Moment, es war die erste Pressekonferenz danach, nach dem unansehnlichen Niedergang. Alle Beteiligten wirkten entschlossen und es roch nach einem neuen Anfang, vielleicht eine Sensation?
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