Wir beten von unten nach oben

Da, wo wir sind, ist unten. Wo er ist, ist oben. Unten ist das Land der begrenzten Möglichkeiten. Auch wenn einige denken, sie könnten einfach Hürden überspringen – agieren sie doch äußerst begrenzt. Ein gewöhnlicher Starkregen reicht aus, um sie zurück auf den nassen Boden der Tatsachen zu bringen. Der Tod eines nahen Menschen müsste dir ultimativ klarmachen: Da, wo du bist, da ist unten!

Wo du lebst, gibt es kein schnelles hin und her switchen zwischen Zeiträumen, keinen Eingriff in die Natur. Du würdest es gerne können und dann ist es doch nur der Nebel aus dem Abluftschlauch des Wäschetrockners. Hier unten ist alles endlich, vergänglich und absolut angewiesen auf das Wohlwollen von oben. Oben regiert Güte, Sonnenschein (hier) und Regen über schlechte und gute Menschen. Oben gibt es keine bösen Hintergedanken, (hier) keine Fallen, keinen Wortbruch. Gottes Präsenz ist das pure Leben.

Kein Mensch hat Gott jemals gesehen oder könnte ertragen, ihn zu sehen in seiner alten Eigenschaft als Mensch, denn da, wo du bist, werden die Tage gezählt. Morgen und Abend: Ein Tag. Auf den Tag folgt noch ein Tag, es werden Jahre hier unten. Hier unten versucht man mittels Welternährungsprogramm die Kinder der dritten Welt zu sättigen und flößt den unterernährten Körpern Trinknahrung ein und hofft, dass sie überleben.

wir beten von unten nach obenUnser Vater, der du bist in den Himmeln. Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch hier bei uns auf der Erde. Unser tägliches, nötiges Brot gib uns heute, Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern (die Böses gegen uns getan haben). Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen, denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit, Amen.

Wir beten von unten nach oben zu dem reinen und dreimal heiligen Gott. Wir beten niemals zu einem Kumpel, dem wir auf die Schulter klopfen. Wir diktieren Gott nicht unsere Wünsche mit einem Zeitrahmen, bis wann er die Wunschliste abzuarbeiten hat. Wir sind nicht in der Position, ihm irgendwelche Aufträge zu erteilen, sondern er ist oben.

Wir beten von unten nach oben

Verstehst du, er ist nicht unser Dienstjunge, den wir hin und herschicken. Mach dies oder mach jenes, sondern er ist oben! Wir beten von unten nach oben.
Nun wirst du sagen: Jesus kam aber auf die Erde und wurde unser Diener. Das ist richtig, er wurde unser Diener damit wir einander dienen und er ist hoch erhöht, ganz weit oben.
Verstehst du das?
Er war ganz unten, er ging von ganz unten nach oben.

Kommentare

4 Antworten zu „Wir beten von unten nach oben“

  1. Lutz Gerke

    Alle – vernünftigen – Kulturvölker haben zum Himmel gebetet. Wo der Himmel ist, da ist oben.

    Die Inder haben 3,2 Millionen Götter. Sie verehren Gott in seinen Aspekten.
    Es gebe nur zwei Dinge, sagen die Veden, kein drittes: Wahrheit und Unwahrheit, die Wahrheit als Begleiterscheinung der Götter, die Unwahrheit als das Wesen der Menschen; wer den Weg der Götter gehe, gehe den Weg der Wahrheit.

    Das Leben ist rätselhafter als der Tod, es ist viel unbegreiflicher, daß ich bin, als daß ich einmal nicht mehr bin. Joachim Günther

  2. Ja, genau so ist es – wir haben keinen Gott-omat … Unser Gebet sollte sein: “Dein Wille geschehe …” Und trotzdem dürfen wir mit all unseren Sorgen zu ihm kommen, wir sind keine Last für ihn, denn er hat schon alles getragen!

  3. […] Da, wo wir sind, ist unten. Wo er ist, ist oben. Unten ist das Land der begrenzten Möglichkeiten. Auch wenn einige denken, sie könnten einfach Hürden überspringen – agieren sie doch äußerst begrenzt. Ein gewöhnlicher Starkregen reicht aus, um sie zurück auf den nassen Boden der Tatsachen zu bringen. Der Tod eines nahen Menschen müsste … „Wir beten von unten nach oben“ weiterlesen […]

  4. […] Da, wo wir sind, ist unten. Wo er ist, ist oben. Unten ist das Land der begrenzten Möglichkeiten. Auch wenn einige denken, sie könnten einfach Hürden überspringen – agieren sie doch äußerst begrenzt. Ein gewöhnlicher Starkregen reicht aus, um sie zurück auf den nassen Boden der Tatsachen zu bringen. Der Tod eines nahen Menschen müsste … „Wir beten von unten nach oben“ weiterlesen […]

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